Das Rwanda Media Project (RMP) ist ein Vorhaben zur Aus- und Weiterbildung von Medienschaffenden in Rwanda. Es wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und umfasst Film-Workshops und eine Mediengestalter-Ausbildung.
Ins Leben gerufen wurde das Projekt 2008 von Volker Schlöndorff. Ausgangspunkt war eine Reise mit dem damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler nach Afrika im Jahre 2008. In Kigali traf er den Gründer und Vorsitzenden des dortigen Kwetu Film Instituts, den Regisseur und Produzenten Eric Karbera. Da es in Rwanda keinerlei professionelle Ausbildung in der Medienbranche gab, entwickelte Volker Schlöndorff die Idee einer Partnerschaft des EFB und des Kwetu Film Instituts mit dem Ziel, junge afrikanische Talente für ihren Einsatz in den audio-visuellen Medien mit professionellem Anspruch und auf internationalem Standard vorzubereiten. Ersten Kursen, die der EFB im Kwetu Film Institut organisierte, folgte ein Antrag auf Unterstützung an das BMZ. Daraus entstand – gefördert vom BMZ und in Partnerschaft mit der Deutschen Welle Akademie sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) – das RWANDA MEDIA PROJECT (RMP).
Ziel des RMP ist es, den Aufbau einer leistungs- und zukunftsfähigen Medienwirtschaft sowie die Herausbildung einer eigenständigen afrikaspezifischen Film- und Medien-Kultur in Rwanda nachhaltig zu unterstützen. Afrikanische Film- und Medienmacher werden befähigt, in dieser Wachstumsbranche zu bestehen und sie mitzugestalten. Neben den Film-Kursen und der Mediengestalter-Ausbildung tragen dazu auch Kurse für einheimische Fachkräfte zur Vorbereitung auf ihre künftige Tätigkeit in der Aus- und Weiterbildung bei.
Das RMP folgt damit der Strategie, Hilfe zur Selbsthilfe zu organisieren, die Kompetenzen der beteiligten Partner zu nutzen und langfristig mit ihnen zusammenzuarbeiten sowie Netzwerke zu entwickeln und auszubauen.
Die Mediengestalter-Ausbildung ist auf zwei Jahre ausgelegt. Sie orientiert sich am deutschen dualen Modell. Ihr Ziel besteht in der Entwicklung teamfähiger und flexibler, verantwortungsbewusster und selbständiger Absolventen mit soliden Grundkenntnissen und zukunftsfähiger Spezialisierung. Charakteristika der modularen Ausbildung sind der starke Praxisbezug und die Orientierung auf die Bereiche Film, Fernsehen und Internet. Als Dozenten fungieren erfahrene Praktiker aus Deutschland, deren Rolle in der Zukunft – nach speziellen „train-to-trainer“-Kursen – afrikanische Fachleute übernehmen sollen.
Die Film-Kurse werden als drei- bis vierwöchige Workshops organisiert und als Grundkurse sowie als Meisterklassen angeboten.
Die Grundkurse richten sich an Berufsanfänger und vermitteln Grundlagen auf den Gebieten Producing, künstlerisch-technische Gestaltung (Kamera, Ton, Montage) und Redaktion/Regie.
Die Meisterklassen wenden sich an Fortgeschrittene und dienen der Qualifikation von Absolventen der Grundkurse sowie von Teilnehmern mit anderweitiger Ausbildung und/oder Berufserfahrung. Sie werden nach internationalen Qualitätsstandards ausgerichtet und durchgeführt von international renommierten Regisseuren, Kameraleuten und Produzenten in Zusammenarbeit mit afrikanischen Filmemachern.